EXHIBITION

"AArtist in residence" open studio

Federal Foreign Office, 12/13/2016 - 01/18/2017

Auswärtiges Amt D-11013 Berlin

ABOUT

Seit einigen Jahren beschäftigt sich Ahmed Kamel künstlerisch mit dem Thema Konflikt - auf persönlicher und politischer Ebene. In seiner aktuellen Arbeit „Ungeschehen“, die im Rahmen dieses Stipendiums realisiert wurde, legt er den Fokus darauf, wie Macht dazu verwendet werden kann die individuelle und öffentliche Wahrnehmung zu beeinflussen, gar zu verändern und so die kollektive Erinnerung und damit auch die Geschichte umzuschreiben. Trotz hochentwickelter Instrumente zur Dokumentation von Details ist es immer noch möglich, das Gesamtbild zu manipulieren. Selbst Zeugen können beginnen, daran zu zweifeln, was sie mit eigenen Augen gesehen haben.

Kamel nutzt verschiedene Medien, um dieses Thema darzustellen. Im Ausstellungsraum steht ein gemaltes, großformatiges Triptychon, das von Verletzlichkeit, verwischter Erinnerung und Hoffnung handelt, im Spannungsfeld zwischen zwei Schriftzügen aus Metall.

Die Schriftzüge “internal conflict” - “with the other” sind jeweils vor einem Spiegel positioniert, so dass der Betrachter sich selbst im Kontext dieser Worte sehen kann. Durch die Wahl dieser Worte möchte der Künstler verdeutlichen, dass sich ein innerer Konflikt auf persönlicher Ebene meist auch nach außen reflektiert und sich auf andere überträgt; während ein innenpolitischer Konflikt immer zwischen mehreren Gruppierungen ausgetragen wird.

Im Raum befindet sich zudem eine Installation aus einer Videoarbeit und einem Objekt. Die Videoarbeit erstreckt sich über zwei Monitore, wobei der erste Monitor eine Stadt sowie Außen- und Innenaufnahmen eines Gebäudes zeigt, die schließlich in ein Zimmer führen. Dort sitzt eine Person, deren heimlich erscheinende Arbeit an einem Schreibtisch von einer Überwachungskamera aufgenommen und auf dem zweiten Monitor dargestellt wird. Das Objekt in der Installation besteht aus den gelöschten und destruierten Tagebüchern des Künstlers, die mittels Metallseilen zusammen gebunden sind. Dieses Kunstwerk zeigt wie persönliche Erinnerungen zerstört und in ein anonymes Objekt verwandelt werden können.

Der Installation ist eine Videoprojektion gegenübergestellt, die jemanden beim Versuch zeigt, Fußabdrücke am Boden zu verwischen, dadurch Spuren ungeschehen zu machen und vorzugeben nicht beteiligt gewesen zu sein.

Der Ausstellung vorgelagert, findet sich eine Werbetafel die mit dem wiederkehrenden Fotomotiv eines Fernsehbildschirms, aufgenommen in einem gewöhnlichen Wohnzimmer, plakatiert ist. Neben der Werbetafel sind Tausende kleinformatiger Drucke des Motivs gestapelt. Mit der Art und Weise der Präsentation spielt Ahmed Kamel darauf an, wie Propaganda verbreitet wird.

open studio: 13.12.2016, 4:00 pm and the vernissage: 18.01.2017, 6:30 pm

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